«Wir konnten dank GotCourts unsere Bekanntheit in der Region steigern»

Vor sieben Jahren stand der TC Falkensteig kurz vor dem Aus. Heute ist er ein florierender
Club mit einer erfolgreichen Tennisschule. Im Gespräch erzählt Stefan Bokor, wie diese
Veränderung möglich war.

 

«Trotz elf Sandplätzen und idyllischer Lage mit Blick auf den Bodensee sanken die Mitgliederzahlen rasant.»

Es fehlte nicht viel und der einst stolze TC Falkensteig wäre von der Tennis Landkarte
verschwunden. Trotz elf Sandplätzen und idyllischer Lage mit Blick auf den Bodensee sanken
die Mitgliederzahlen rasant. 2012 waren es erstmals weniger als 100 Mitglieder. Eigene
Junioren hatte der Club zu diesem Zeitpunkt keine mehr.

Die Wende für den Verein kam mit Gottfried Peichl und seiner Familie, die selber langjährige
Mitglieder des TC Falkensteig waren. Sie übernahmen die Anlage und investierten in fast
allen Bereichen der Infrastruktur, nachdem es in einem aufwendigen Genehmigungsprozess
gelungen war, die Baugenehmigung für eine Halle mit drei Plätzen zu erlangen. Damit war
die Basis für die erfolgreiche Zukunft des TC Falkensteig gelegt. Zumindest was die
Infrastruktur anbelangt. Mitglieder, Nachwuchs und eine eigene Tennisschule – bei all diesen
Themen mussten die Verantwortlichen trotz moderner Infrastruktur praktisch von Grund auf
neu beginnen. Eine wichtige Rolle bei diesem Wiederaufbau spielte Stefan Bokor.

Beeindruckende Zahlen

Genau wie für die Familie Peichl ist der TC Falkensteig auch für Stefan Bokor eine
Herzensangelegenheit. Denn auf dieser Anlage hatte er einst seine ersten Bälle übers Netz
geschlagen. 2013 entschied sich der gelernte Kaufmann daher, ins Projekt miteinzusteigen
und setzte sich das ambitionierte Ziel, eine eigene Tennisschule aufzubauen.
Und wie sieht die Situation des TC Falkensteig heute aus? Die Mitgliederzahl ist von unter
100 auf 250 angestiegen. Und das sind nur die Erwachsenen. Dank der Tennisschule, die von
Stefan Bokor geleitet wird, trainieren über 220 Kids regelmässig auf den Plätzen des TC
Falkensteig. Von diesen 220 Kids sind 120 Mitglieder des Vereins geworden sind, so dass der
Club nicht weniger als zehn Junioreninterclub Mannschaften stellen kann. Auch die Sand-
und Hallenplätze sind gut ausgelastet. Mehr als 1000 Gäste konnte der TC Falkensteig in den
letzten beiden Jahren auf seiner Anlage begrüssen.

 

 
Stefan Bokor, Leiter Tennisschule TC Falkensteig

 

Stefan, die Zahlen belegen die beeindruckende Entwicklung des TC Falkensteig in den
letzten Jahren. Was waren aus deiner Sicht die entscheidenden Faktoren, die den Erfolg
möglich gemacht haben?

Im Vergleich zu vielen anderen Vereinen haben wir eine sehr schlanke Organisationsstruktur.
Unser Vorstand ist klein, so dass wir auch weitreichende Entscheidungen relativ schnell fällen
können. Das hilft enorm. Natürlich braucht es auch Menschen wie Gottfried Peichl und seine
Familie, die viel Herzblut in den Club stecken und denen es nicht nur ums Geld geht. Ich bin
aber auch der festen Überzeugung, dass ein Tennisclub in der heutigen Zeit ohne eine eigene
Tennisschule nicht langfristig überleben kann.

Das haben viele andere Clubs auch erkannt. Wieso funktioniert die Tennisschule bei
euch besser als in anderen Vereinen?

Eine Tennisschule braucht ein klares Konzept. Und dieses Konzept muss zwingend auch die
Bedürfnisse des Clubs miteinbeziehen. Tennisschule und Club müssen Hand in Hand
zusammenarbeiten, ansonsten funktioniert das nicht. Damit das möglich ist, braucht es
Vertrauen auf beiden Seiten. Eine Tennisschule kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie die
nötigen Freiheiten hat. Wenn wir beispielsweise abends keine Plätze buchen dürften, weil
dann nur Mitglieder spielen dürfen, würde das niemals klappen. Glücklicherweise hat das der
TC Falkensteig erkannt.

Inwiefern kann denn der Club von der Tennisschule profitieren?

Wir bringen die Leute regelmässig auf die Anlage. Die grosse Mehrheit aller Neumitglieder
des TC Falkensteig hat zuerst in der Tennisschule trainiert und ist erst dann Mitglied im
Tennisclub geworden. Wenn du den Leuten etwas bieten kannst und sie nicht einfach nur als
Kunden siehst, dann kommen sie auch gerne wieder und werden irgendwann Mitglied im
Club. Besonders gefreut hat es mich auch, dass alt eingesessene Mitglieder des TC
Falkensteig plötzlich begonnen haben, Tennisunterricht zu nehmen, weil sie gesehen haben,
dass nicht zuletzt dank der Tennisschule wieder mehr läuft auf der Anlage.

Was hat denn neben der schlanken Organisationsstruktur und der Tennisschule noch
zum Erfolg des TC Falkensteig beigetragen?

Unser Restaurant, das seit mehr als zehn Jahren von Pächterin Meliha Ziberi geführt
wird. Gerade am Anfang war das Restaurant der Dreh- und Angelpunkt der Anlage und
wurde von der Familie Ziberi sehr gut geführt - sieben Tage geöffnet, mit gutem Essen und
charmantem Service. Ebenfalls entscheidend war, dass wir seit unserem Neustart 2012
konsequent darauf gesetzt haben, unsere Plätze mit Hilfe von GotCourts auch für externe
Spieler zugänglich zu machen.

 

«Im Sommer haben wir es so gelöst, dass nur unsere Mitglieder Plätzeonline vorreservieren dürfen.»

 

Viele Vereine tun sich schwer mit diesem Schritt, weil sie glauben, dass sie dadurch
Mitglieder verlieren. Wie habt ihr dieses Problem gelöst?

In der Halle ist es ja üblich, dass alle Plätze buchen dürfen – egal ob Mitglied oder nicht. Das
war also kein Problem. Im Sommer haben wir es so gelöst, dass nur unsere Mitglieder Plätze
online vorreservieren dürfen. Die Nicht-Mitglieder dürfen zwar auch auf allen Plätzen und zu
jeder Zeit spielen, aber sie dürfen die Plätze erst auf der Anlage buchen und können
entsprechend nur dann spielen, wenn die Plätze von den Mitgliedern nicht belegt sind. Diese
Variante hat sich für uns bewährt. Ich bin überzeugt, dass wir dank GotCourts unsere
Bekanntheit in der Region steigern konnten und viele neue Spieler auf unsere Anlage
gebracht haben, die jetzt regelmässig bei uns spielen oder sogar Mitglied geworden sind.

Wie steht es denn heute um das Clubleben im TC Falkensteig?

Wir haben festgestellt, dass viele Spieler das Bedürfnis nach dem klassischen Clubleben, wie
wir das noch vor 20 Jahren gekannt hatten, nicht mehr haben. Das beweisen auch die vielen
Spieler, die einfach als Gäste regelmässig bei uns spielen, aber nicht Clubmitglieder sind.
Trotzdem tragen auch diese Spieler zu unserem Clubleben bei, denn dank ihnen läuft auf
unserer Anlage viel mehr als früher. Seit wir wieder mehr Spieler auf unserer Anlage haben
und auch unsere Mitgliederzahlen gestiegen sind, haben der Club und die Tennisschule
gemeinsam begonnen, Events zu organisieren. Das sind bekannte Anlässe wie Doppel-
Plauschturniere, Sommercamps oder Tennis-Jassturniere. Um solche Anlässe erfolgreich
durchführen zu können, braucht man aber eine Basis von Mitgliedern und Spielern, die
regelmässig auf der Anlage sind. Und die kriegt man in der heutigen Zeit nur hin, wenn man
aktiv ist. Club und Tennisschule müssen zusammenspannen und die Anlage muss auch für
Nicht-Mitglieder zugänglich gemacht werden.

 

 

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