Tennis im Wandel der Digitalisierung
Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren ganze Industrien verändert. Die Tennisszene gehört jedoch nicht dazu. Insbesondere Tenniscenter und Tennisclubs sind nach wie vor kaum digitalisiert. Und genau das wird in Zukunft zu einem immer grösseren Problem. Während rund herum alle Branchen und damit auch ein Grossteil der Konsumenten und Nutzer immer häufiger auf Produkte und Dienstleistungen der Digitalisierung setzen, ist das im Tennissport nicht möglich. Reservationsgebühren und Mitgliedschaftsbeiträge per E-Payment bezahlen, Tennisplätze online reservieren oder Spielpartner via App auf dem Smartphone suchen – all das ist für viele Tennisclubs und Tenniscenter nach wie vor kein Thema.
Und das, obwohl die Tools dafür längst entwickelt wurden und auch das Bedürfnis auf Seiten der Nutzer – also der Tennisspielerinnen und Tennisspieler – vorhanden ist. Das zeigen nicht zuletzt die aktuellen Nutzerzahlen von GotCourts. 130'000 Tennisspieler in der Schweiz sind auf der Plattform registriert und haben weit über 2 Millionen Buchungen getätigt. Dies ist das weltweit grösste Tennisnetzwerk – Tendenz steigend.
Viele Tennisspieler ohne Club
Doch nicht nur die Spieler, sondern insbesondere auch die Tennisvereine können von den modernen Technologien und dem Potenzial der Digitalisierung profitieren. Dafür braucht es jedoch ein Umdenken. Und dieses Umdenken ist dringend nötig, denn obwohl die Freizeit- und Sportindustrie insgesamt boomt und jährlich um 2% wächst, kämpfen die Tennisclubs seit Jahren gegen den Mitgliederschwund an. Bislang weitgehend ohne Erfolg.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Zahl der Personen, die Tennis spielen, ist unverändert geblieben. In der Schweiz sind es rund 620'000, in Österreich 400'000 und in Deutschland rund 3,5 Millionen. Nicht einmal die Hälfte davon ist Mitglied in einem Tennisverein. Am extremsten ist das Verhältnis in der Schweiz: Nur gerade 26.2% aller aktiven Tennisspieler sind Mitglied in einem Tennisclub (DE: 39.7% / Ö: 42%). Das heisst, es gibt nach wie vor genügend Leute, die Tennisspielen wollen. Aber für die Mehrheit ist ein Tennisverein nicht mehr die attraktivste Variante, um den Sport auszuüben.
Neue Bedürfnisse der Spieler
Was also hat sich verändert? Seit einigen Jahre ist folgende Tendenz zu beobachten: Immer mehr Tennisspieler wollen sich nicht mehr an einen Club oder eine Mitgliedschaft binden. Sie möchten einfach und unkompliziert Tennisspielen – egal wann und wo. Diese Veränderung im Nutzerverhalten lässt sich unter anderem durch eine Auswertung des Suchverhaltens im Web belegen. Bereits 2011 hat die Anzahl der Suchanfragen nach dem Begriff «Tennisplatz» diejenige des Begriffs «Tennisclub» überholt. 2005 war das Verhältnis noch 60:40 zu Gunsten der Tennisclubs. Heute ist es genau umgekehrt. Das bedeutet, dass die Tennisclubs ihr Angebot und ihre Strukturen an die veränderten Bedürfnisse der Spielerinnen und Spieler anpassen müssen, um wieder attraktiv zu werden. Denn eines ist klar: Die Zahl der potenziellen Mitglieder für Tennisclubs ist gross.
Doch was heisst das nun konkret? Was können Tennisclubs tun, um neue Mitglieder zu gewinnen und dem Clubleben neuen Schwung zu verleihen?
- Eine Möglichkeit besteht darin, die Plätze für Nicht-Mitglieder gegen Bezahlung zu öffnen. Natürlich nicht alle Plätze und natürlich nicht zu jeder Zeit, schliesslich sollen die Mitglieder weiterhin Vorrang haben. Aber durch eine teilweise Öffnung des Clubs können neue Spieler angelockt werden. Dies steigert den finanziellen Ertrag des Vereins, zudem befinden sich mehr Leute auf der Anlage und es können Neumitglieder gewonnen werden. Davon profitieren auch die Clubmitglieder, die so neue Leute kennenlernen und andere Spielpartner herausfordern können.
- Auch innovative Turnierformen können einen Tennisverein attraktiv machen. Ein Beispiel dafür ist eine vollständig via Smartphone-App organisierte Form der traditionellen Rang- und Forderungsliste, die viele Tennisclubs kennen. Einen Gegner suchen, ihn zum Match herausfordern, einen freien Platz buchen und am Ende das Resultat eintragen – alles machbar mit wenigen Klicks auf dem Smartphone.
- Ein einfach zu bedienendes Online-Reservationssystem ist in der heutigen Zeit fast schon Pflicht für Tennisclubs. Die modernen Tennisspieler wollen die Ausübung ihres Hobbies organisieren. Einen freien Platz suchen, eine Buchung tätigen, mit ihren Spielpartnern kommunizieren oder allenfalls gar neue Spielpartner zum Match herausfordern – dies entspricht den Bedürfnissen der Tennisspieler.
Das Potenzial der modernen Technologie nutzen
Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um einen Tennisclub bekannter und attraktiver zu machen. Fakt ist jedoch, dass die modernen Technologien die Tennisclubs nicht nur für die Spieler attraktiver machen, sondern auch die Clubs selber können enorm profitieren. Mit dem Einsatz der richtigen Tools kann der administrative Aufwand reduziert werden, Jahresbeiträge und Reservationsgebühren können per E-Payment beglichen werden, die Auslastung der Plätze kann zuverlässig überwacht werden und und und. Die Möglichkeiten sind endlos, wenn man sich darauf einlässt. Also: Wagen Sie den Sprung in die Zukunft und nutzen Sie das Potenzial der modernen Technologie, um Ihren Tennisverein vorwärts zu bringen. Sie werden es nicht bereuen!
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